Kerstin Griese MdB
Kerstin Griese
SPD
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Frage von Jochen G. •

Frage an Kerstin Griese von Jochen G. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Griese,

222972 Menschen sind alleine im Jahre 2014 an einer Krebserkrankung gestorben (https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Krebs_gesamt/krebs_gesamt_node.html). Das sind am Tag 611 Menschen, die aufgrund einer ungenügenden medizinischen Therapie in 2014 sterben mussten.

610 tote Menschen jeden Tag alleine in 2014!!!

Und das in einem Land, welches sich eine überdurchschnittlich teuere Medizin leistet, mit nur durchschnittlichen Ergebnissen (https://www.welt.de/wirtschaft/article186453970/Krankenhaeuser-Kassen-und-Berater-wollen-Hunderte-Kliniken-sterben-lassen.html). In der Lebenserwartung findet sich Deutschland unter den analysierten OECD-Ländern auf dem vorletzten Platz.(https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheitswesen-deutsches-gesundheitssystem-extrem-teuer-und-doch-nur-mittelmass-1.3903915).

Fragen:

1. Sehen Sie generell eine Verantwortung der Politik (Politiker) für diesen, nach meiner Ansicht, Skandal?
2. Wie helfen Sie als verantwortlicher Politiker, diesen Hunderttausenden von Menschen, die größtenteils qualvoll jedes Jahr sterben?
3. Welche Initiativen des Parlaments befassen sich mit diesem unglaublichen Skandal und dessen Behebung seit 2014 und wie hoch sind die aktuellen Sterbezahlen im Jahr und pro Tag??
4. Gibt es in den Krankenhäusern einen ausschließlich mit diesem Thema beschäftigten "Krebsbeauftragten", der jeden Patienten daraufhin untersucht/untersuchen lässt, ob Krebs sich entwickelt und falls ja, diesen mit den aktuell vielversprechensten Krebstherapien versorgt/versorgen lässt, um dessen Leben zu retten und Leiden zu lindern?
5. Treibt Sie dieses Thema um?
6. Kann es überhaupt ein wichtigeres Thema in der Gesundheitsmedizin geben?
7. Wo liegt aktuell Ihr Haupteinsatz in der Gesundheitsmedizin?

Mit freundlichen Grüßen
G.

Kerstin Griese MdB
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr G.,

vielen Dank für Ihren Beitrag, der ein bedrückendes Thema anspricht, das auch mich umtreibt.
Deshalb freue ich mich auch, dass das Forschungs- und das Gesundheitsministerium am 20. Januar zusammen die ‚Nationale Dekade gegen Krebs‘ gestartet haben. Der Kampf gegen den Krebs ist eine gesellschaftliche Herausforderung. Nur wenn Kräfte gebündelt werden, können wir schnelle Fortschritte erreichen. Vor allem modernste Analysemethoden, aber auch die Digitalisierung und die Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten bei der Erkennung und Behandlung von Krebserkrankungen. Die Politik möchte die Forschungserfolge schnell für die PatientInnen verfügbar machen.
Neben der Forschungsförderung liegt ein weiterer Schwerpunkt der Kampagne auf der besseren Aufklärung über Früherkennung, die wir weiter ausbauen wollen. Schon heute sorgen immer bessere Therapiemöglichkeiten dafür, dass viele Arten von Krebs gut behandelt werden können. Dazu muss die Krankheit aber rechtzeitig diagnostiziert werden. Je früher sie erkannt wird, desto größer die Überlebenschancen. Deshalb wollen wir auch noch mehr Menschen zur Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen motivieren.

Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Griese

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