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Nadja Lüders
SPD
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Frage von Nina P. •

Frage an Nadja Lüders von Nina P. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Lüders,

wussten Sie: "Um den Weiterbetrieb der Kohlekraftwerke nicht durch ein zu hohes Aufkommen an Solar- u. Windstrom zu gefährden, wurde der Zubau an Photovoltaikanlagen in Deutschland bereits zwischen 2012 u. 2015 auf 1/4 reduziert. Rund 80.000 Arbeitsplätze wurden seitdem in der Solarbranche vernichtet".
Finden Sie das in Ordnung?
Gerade RWE hätte hier investieren können. Der Konzern hatte jahrelang Zeit. Aber er lässt lieber Dörfer plattmachen, entreisst Menschen ihre Heimat, traumatisiert sie, stört die Totenruhe! RWE emittiert 1500 kg/Jahr des Nervengifts Quecksilber und weiteren Giftcoctail. (bezogen auf 4 größte Braunkohlekraftwerke).

Als wenn das alles nicht reichen würde. Die Haltung der SPD ist eher gemäß dem Motto: nur ein bisschen Schwanger...
Ist Ihnen nicht bekannt, dass RWE mind. ein Jahr warten kann, bevor der Wald gefällt werden müsste? Zeit zum Besinnen auf Alternativen>Solarpark, Windpark, Industriepark etc. - alles auf dem bereits zerstörten Gelände. Umschulung der jetzigen Arbeitnehmer. Geld ist doch da - man spart schließlich Milliarden € Folgekosten durch Umweltverschmutzung, Krankheit, "Wiedergutmachung der Schäden" etc. ein.

Sie können noch umkehren. Verschließen Sie sich nicht weiter dem Negativtrend des Klimawandels! Stoppen Sie RWE, retten Sie den Hambacher Mischwald! Erarbeiten Sie eine gute, schnelle Alternative - es gilt das Grundgesetz Art. 20a!

Mit freundlichen Grüßen
N. P.

"..Pakt hinter der Rodung d. Hambacher Forsts": https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_84463594/hambacher-forst-das-ist-der-pakt-hinter-der-geplanten-rodung-.html

"Kraftwerke sind Dreckschleudern": https://www.bund-nrw.de/themen/mensch-umwelt/braunkohle/hintergruende-und-publikationen/braunkohlenkraftwerke/dreckschleuder-braunkohlekraftwerk/

"Täuscht RWE Öffentlichkeit?" JA! https://www.dw.com/de/t%C3%A4uscht-rwe-%C3%B6ffentlichkeit-und-kohlekommission/a-45305739

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Picasso,

die Proteste rund um die geplante Rodung des Hambacher Forstes haben sich mittlerweile zu einem bundesweiten Symbol um die Zukunft der Energieversorgung entwickelt und beschäftigen selbstverständlich sowohl mich, als auch die SPD im nordrhein-westfälischen Landtag.

In der Tat benötigen wir in der Bundesrepublik einen klaren Beschluss zum Auslaufen der Braunkohleverstromung. Je eher wir das Enddatum kennen, desto früher werden auch Energieerzeuger wie z.B. RWE Planbarkeit haben und sicherlich auch verstärkt in regenerative Energieträger investieren.

Der derzeitige Anteil von regenerativen Energien an der Gesamtversorgung hat sich seit Beginn des Jahrtausends stark erhöht. Mit derzeit ca. 38 % reicht die nachhaltig erzeugte Energiezufuhr allerdings bei weitem nicht aus, um den Energiebedarf in Deutschland zu decken bzw. die Braunkohleverstromung bereits heute ausreichend zu ersetzen. Gut bezahlte und tarifgebundene Arbeitsplätze in der Industrie - gerade in NRW - hängen allerdings an einer garantierten Energieversorgung.

Ich möchte abschließend einen weiteren Aspekt einbringen: so sehr die Verärgerung über die Rodung zum jetzigen Zeitpunkt der laufenden Verhandlungen in der Kohlekommission nachvollziehbar ist - die SPD bekennt sich zum Rechtsstaat. Fakt ist, dass RWE das entsprechende Gelände schon vor langer Zeit erworben hat, und ebenso die notwendige und rechtssichere Genehmigung zur Nutzung im Sinne des Braunkohletagebaus vorliegt. Zivile Proteste sind - wenn sie friedlich verlaufen - Ausdruck einer gesunden Demokratie. Rechtsverletzungen wie Besetzung von Eigentum oder gewaltsamer Widerstand gegen Polizeibeamte sind für die SPD allerdings nicht zu rechtfertigen.

Mit freundlichen Grüßen,

Nadja Lüders

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