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Roderich Kiesewetter
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Frage von Thomas S. •

Frage an Roderich Kiesewetter von Thomas S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Guten Tag Herr Kiesewetter,

Frau Schuster weist in Ihrer Frage auf die Schwierigkeit motivierte Arbeitnehmer für ihren Gartenbaubetrieb zu finden.

https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/roderich-kiesewetter/question/2018-06-30/300396

Ich zitiere aus Ihrer Antwort:

" Es ist für mich auch immer wieder erstaunlich, daß eben trotz hoher Nachfrage keine geeigneten Bewerber gefunden werden. (...)Die arbeitende Bevölkerung hat grundsätzlich auch einen höheren Lebensstandard. Ich kann Ihren Punkt natürlich nachvollziehen, nur sehe ich derzeit keine Alternativinstrumente, die es erlauben würden, Leistungen zu kürzen und gleichzeitig die Erwerbsintegration zu fördern. Der Fokus der Anstrengungen muss darin liegen, unverschuldet in Arbeitslosigkeit geratenen dabei zu helfen, schnellstmöglich wieder Arbeit aufzunehmen und Weiterqualifikation und das Prinzip des Forderns anzuwenden bei denen, die sich dem verweigern."

Es ist für mich auch immer wieder erstaunlich, dass Lohnaspekte in Deutschland oft keine Rolle spielen sollen.

Warum gehen Sie nicht auf den Lohnaspekt ein?

Könnte die benannte schleppende Nachfrage mit einem Lohn zusammenhängen, der von etwaigen Bewerber/innen als zu gering empfunden wird?

Könnte ein besseres Lohn die Nachfrage steigern helfen?
Warum auf Einwanderung setzen?

Sie behaupten, dass die arbeitende Bevölkerung grundsätzlich einen höheren Lebensstandard. hätte.. Ich halte dagegen:

"Ein Viertel aller deutschen Erwerbstätigen verdingt sich mittlerweile im Niedriglohnbereich, das heißt er oder sie verdient weniger als 9,54 Euro brutto die Stunde. Oft arbeiten in diesen Jobs gut ausgebildete Menschen, die keine andere Stelle finden."

https://www.heise.de/tp/features/Automatisch-arbeitslos-3263467.html?seite=all.

Können Sie sich mit Ihrer Diät von 114 500 € Brutto/Jahr überhaupt noch in die Lage von Menschen versetzen, denen auf dem hiesigen Arbeitsmarkt oft nur angeboten wird sich arm zu arbeiten?

Viele Grüße T. S.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Wie Sie sicher nachvollziehen können, bin ich nicht über die Einkommenssituation im besagten Gartenbetrieb informiert.

Jedoch gelten Mindestlohnbestimmungen sowie Regeln zur Saisonarbeit, als auch zu Nachtzuschlägen. Natürlich ist das Lohnniveau in dieser Branche wohl eher niedriger als in anderen Ausbildungsberufen und in der Industrie. Die Verdienste liegen jedoch deutlich höher, als wenn keiner geregelten Arbeit nachgegangen wird. Das Lohnniveau ist 2017 um ca. 4,2% gestiegen und die Durchschnittsbruttolöhne sind weiterhin kontinuierlich gestiegen. Ausbildungsberufe können im Handwerk nicht besetzt werden und ist damit gefährdet. Es ist unstrittig, daß mehr Menschen in gut bezahlte Arbeit kommen müssen. Das gelingt aber nicht durch eine staatlich verordnete Löhne, sondern durch Bildung, Infrastruktur und wirtschaftliche Förderung.

Herzliche Grüße

Roderich Kiesewetter

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