abgeordnetenwatch.de startet den Dialog zur Europawahl: 1.331 Kandidierende stehen Rede und Antwort

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Brüssel/Hamburg (29.April 2024)– Bei der diesjährigen Wahl zum Europäischen Parlament entscheiden die Bürger:innen mit ihrer Stimme darüber, wer in den nächsten fünf Jahren die 96 deutschen Sitze im EU-Parlament besetzt. Dafür treten 1.331 deutsche Kandidierende für 35 Parteien und sonstige politischen Vereinigungen an*. Sie alle sind ab heute auf der Dialogplattform abgeordnetenwatch.de befragbar.

Bis zum Wahltag am 9. Juni können die 1.331 Kandidat:innen auf www.abgeordnetenwatch.de/eu befragt werden. Für jede:n Kandidierende:n wurde von der unabhängigen Dialogplattform eine eigene Profilseite eingerichtet, auf der Bürger:innen ihre Fragen direkt stellen können. Diese werden ebenso wie die entsprechenden Antworten veröffentlicht. Zusätzlich können die EU-Kandidierenden auf abgeordnetenwatch.de ihre politischen Positionen in einem Thesencheck erläutern. Außerdem stellt die Website die Wahlprogramme der Parteien und einen Überblick über das Wahlrecht zur Verfügung.

Die Wählenden sollen sich so ein möglichst umfangreiches Bild von den Kandidierenden machen, auch wenn diese – anders als bei Landtags- oder Bundestagswahlen – nicht direkt gewählt werden, sondern über die jeweiligen Bundes- oder Landeslisten der Parteien ins EU-Parlament einziehen.

Erste EU-Wahl für 16-jährige

„Die Europawahl muss endlich als die wichtige Wahl wahrgenommen werden, die sie ist. Die Wahlbeteiligung ist traditionell zu gering. Mit unserem Dialogangebot wollen wir zeigen, dass Brüssel nicht weit entfernt ist von der eigenen Lebenswelt und sich auch vermeintlich individuelle Anliegen in großen europäischen Themen wie Digitalpolitik und Sicherheit wiederfinden“, sagt Louiza Charalambous, Projektleiterin von abgeordnetenwatch.de. Die Relevanz der EU-Wahl zu verdeutlichen, ist insbesondere für die 4,8 Millionen Jugendlichen ab 16 Jahren, die bei dieser Wahl zum ersten Mal wählen dürfen, sehr wichtig, so Charalambous weiter. 2022 hatte der Bundestag das Mindestwahlalter für die Wahlen zum Europäischen Parlament gesenkt, um jungen Menschen mehr Mitbestimmung zu geben.

Der Dialog der Wähler:innen mit den Kandidierenden wird rund um die Uhr moderiert. Beleidigende oder diskriminierende Äußerungen oder unbelegte Behauptungen von Fragesteller:innen und Antwortenden werden nicht freigeschaltet. Auch nach der Wahl bleiben alle Profile, sowie Fragen und Antworten öffentlich gespeichert, sodass das Wahlportal auch als digitales Wähler:innengedächtnis dient. Die gewählten EU-Abgeordneten, die am 16. Juli 2024 ins EU-Parlament einziehen, bleiben weiterhin auf abgeordnetenwatch.de befragbar.

Ausgewählte Abstimmungen online

Bereits zur letzten Europawahl 2019 hatte abgeordnetenwatch.de ein spezielles Angebott eingerichtet. Den deutschen Parlamentarier:innen wurden seitdem 3032 Fragen gestellt, 2057 davon auch beantwortet. Neben dem Dialog dokumentiert das abgeordnetenwatch.de-Team auch das Abstimmungsverhalten der deutschen EU-Abgeordneten bei ausgewählten Abstimmungen: https://www.abgeordnetenwatch.de/eu/9/abstimmungen

abgeordnetenwatch.de wurde 2004 für die Hamburgische Bürgerschaft ins Leben gerufen und ermöglicht bereits zum vierten Mal in Folge die Befragung der deutschen Kandidierenden des EU-Parlaments. Darüber hinaus können die Abgeordneten des Bundestages und aller Landtage dauerhaft befragt werden. Die Abgeordnetenprofile bieten umfassende Informationen zu Abstimmungsverhalten, Ausschussmitgliedschaften und Nebeneinkünften (für den Bundestag). Alle Informationen einschließlich der Fragen und Antworten werden dauerhaft gespeichert. Die Finanzierung erfolgt durch Spenden aus der Bevölkerung und wird durch den gemeinnützigen Verein Parlamentwatch e.V. getragen.

*Ersatzbewerber:innen werden auf abgeordnetenwatch.de nicht abgebildet.