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Sibyll Klotz
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Frage von Ernest G. •

Frage an Sibyll Klotz von Ernest G. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Sibyll Klotz,

ich wohne in der Schlangenbader Straße in Wilmersdorf, aber warum ich jetzt genau auf Sie zukomme, hat damit zu tun, dass über uns die Flugschneise, wenn ich jetzt richtig liege, vom/für den Flughafen Berlin-Tempelhof liegt.

Denn ich fühle mich schon gestört durch den doch zu lauten Flugzeuglärm, besonders, wenn ich vor allem im Sommer das Fenster so gut wie ständig offenhabe, und z. B. Fernseh gucken will, und dabei kann ich wegen dem Lärm nix hören.

Ich hoffe nur, dass der Flughafen nächstes Jahr (2007) endlich wirklich geschlossen wird, ich hoffe natürlich dabei, dass dem Baubeginn für den Flughafen BBI (Berlin-Brandenburg International) am Schönefeld absolut nichts mehr im Wege steht, denn sonst müsste man Tempelhof doch etwas länger offenhalten.

Und besonders kurz nach dem WM-Finale in Berlin am 9. Juli (Frankreich gegen Italien) hat mich der Flugzeuglärm besonders massiv gestört, weil alle eineinhalb bis drei Minuten ein Flieger über uns vorbeiflog, und am nächsten Tag stand in der Zeitung, dass tatsächlich viele Passagiere abgeflogen sind, und vor allem vom Flughafen Tempelhof, wie ich das irgendwie schon geahnt habe. Daher frage ich mich echt nur, warum denn ausgerechnet Tempelhof von den meisten ausgesucht wurde, und nicht Tegel oder Schönefeld. Haben Sie vielleicht eine Erklärung, oder zumindest eine Vermutung, wieso das so kam, dass ausgerechnet Tempelhof der größte Passagierverkehr nach dem WM-Finale war?

Mit freundlichen Grüßen,

Ernest Goetz

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Goetz,

Sie haben vollkommen Recht. So interessant das WM-Finalspiel war - die Nacht danach hatte es in sich. Zumindest für Menschen wie Sie und mich, die ihr Schlafzimmer in Hörweite des Flughafens Tempelhof haben. Es war eine enorme Geräuschbelastung, verursacht durch den Start von so vielen Privatfliegern wie wohl nie zuvor. Das Gedränge neben dem Rollfeld hatte dies schon befürchten lassen. Wie Tegel und Schönefeld von den Privatfliegern frequentiert wurden, weiß ich nicht. Aber grundsätzlich gibt es rund um Berlin 20 Flugplätze. Zu den wichtigsten gehören Eggersdorf und Schönhagen, letzterer mit 46 000 Flugbewegungen im Jahr. Neben Tempelhof dürfen Kleinflugzeuge auch in Tegel und Schönefeld landen. Die Start- und Landegebühr der Flugsicherung beträgt etwa neun Euro plus die Flughafen-Gebühr. Tempelhof ist aber wohl der "Lukrativste", weil mitten in der Stadt gelegen.

Wir als Grüne vetreten seit langem die Position, dass Tempelhof geschlossen werden muss. Und zwar sowohl auch Sicherheitsgründen (Ein innerstädtischer Flughafen birgt immer ein gewisses Risiko), aus Umweltgründen als auch aus finanziellen Gründen, denn Tempelhof arbeitet nicht wirtschaftlich. Wenn es nach uns ginge, würde Tempelhof noch in diesem Jahr geschlossen. Bund und Berlin haben zugesagt, Tempelhof mit dem Planfeststellungsverfahren für den BBI zu schließen.

Mit freundlichen Grüßen Sibyll Klotz