Dr. Achim Kessler - Mitglied des Bundestages
Achim Kessler
DIE LINKE
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Frage von Frank L. •

Werden Sie sich für eine Anhebung des Verkaufsalters von alkoholischen Getränken auf 18 Jahre einsetzen?

Sehr geehrter Herr Kessler,
in Deutschland gibt es für den Erwerb alkoholischer Getränke drei verschiedene Altersgrenzen, die bei Jugendlichen den Anschein erwecken, dass Alkohol in verschiedenen Getränkearten weniger gefährlich sei. Tatsächlich sollte aus medizinischer Sicht jedoch niemand vor mindestens 21 Jahren Alkohol konsumieren – was sich in weiten Teilen Europas durch eine einheitliche Altersgrenze von 18 Jahren als gängige Regelung widerspiegelt.
Auf der Website Alkoholpolitik.de finden sich genügend evidenzbasierte Begründungen, den Schritt auch in Deutschland nachzuvollziehen. Dies wäre eine Verbesserung des Jugendschutzes, da dadurch auch das Alter derjenigen erhöht wird, die sich illegal den Alkohol besorgen (lassen) sowie eine Erleichterung für das Personal an Verkaufsstellen, die – besonders bei Volksfesten – nicht immer über das elektronische Equipment zur Alterskontrolle verfügen.
Beste Grüße,
F. L.
Arbeitskreis Alkoholpolitik der Guttempler in Deutschland

Dr. Achim Kessler - Mitglied des Bundestages
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Hüllinghorst,

die gesamte deutsche Drogenpolitik ist stark von der verbreiteten Einschätzung geprägt, dass Alkohol ein Kulturgut sei. Die Trennung nach Altersstufen - wie auch das allgemeine Verbot bestimmter anderer Drogen - scheint willkürlich vorgenommen und ist keineswegs Ausdruck irgendwie gearteter wissenschaftlicher Erkenntnisse. DIE LINKE und ich fordern daher eine Drogenpolitik, die sich wesentlich stärker an Wissenschaft orientiert und die implizite Verharmlosung von Alkohol als Kulturgut reduziert. Wir brauchen einen stärkeren Ausbau von Beratungsstellen, die vor allem auch einen niedrigschwelligeren Zugang bieten. Darüber hinaus fordern wir ein Verbot von Werbung für Alkoholprodukte, um die Präsenz im öffentlichen Raum weiter zu reduzieren.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Achim Kessler