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Annette Groth
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Frage von randy s. •

Frage an Annette Groth von randy s. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Groth,

Produktionshelfer, Montagehelfer oder Lagerfachkraft – und das alles oft auf Leih- oder Zeitarbeit-Basis. Ist das alles, was der deutsche Stellenmarkt bzw. die deutsche Industrie als Alternative für Fachkräfte zu bieten hat, die sonst keine Chancen mehr in ihrem angestammten Arbeitsbereich bekommt? Die vielleicht auch mit dem permanenten Leistungsdruck und der stetigen Arbeitsüberwachung nicht klar kommen? Die sich nach beruflicher Erfüllung und nicht nach einem Meeting bzw. einem so genannten Erfolgscoaching nach dem anderen sehnen?

Was könnten Ihrer Meinung nach Alternativen sein – denn nicht jeder ist für körperlich harte Arbeit in stickigen Industriehallen geeignet – gäbe es da nicht sinnvollere Beschäftigungsmöglichkeiten – etwa im Umweltschutz?

Viele Grüße

Randy Scholz

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Scholz,

vielen Dank für Ihre Frage.

Sie sprechen ein Problem an, dass DIE LINKE seit vielen Jahren beschäftigt. Wir halten es für völlig inakzeptabel, dass immer mehr Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen, und ungesicherter und unterbezahlter Beschäftigung arbeiten müssen. Durch die neoliberale Arbeitsmarktpolitik werden immer mehr Menschen in Arbeit gezwungen, die sie trotz Arbeit in die Armut drückt. Wir setzten uns dafür ein, dass jede Erwerbstätigkeit sozial versichert sein muss und Menschen durch ihre Arbeit einen Rentenanspruch erwerben können, von dem sie im Alter auch menschenwürdig leben können.

Wir kämpfen dagegen, dass immer mehr reguläre Beschäftigung durch Leiharbeit, Scheinselbstständigkeit, Endlospraktikaschleifen oder Minijobs ersetzt wird. Ausdrücklich möchte ich sie unterstützen, dass dies Strategie vieler Unternehmen, nur noch Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter zu beschäftigen nicht akzeptabel ist.Seit vielen Jahren fordern wir die Bundesregierungen auf, endlich menschenwürdige Arbeitsplätze zu schaffen, die in gesellschaftlich sinnvollen Bereichen, wie beispielsweise soziale Betreuung, Altenpflege oder Umweltschutz liegen.

Kein Mensch darf zu einer Arbeit gezwungen werden, die ihm körperlich krank macht oder überfordert. Hier müssen Menschen die Chance haben zu unterbezahlter und krankmachender Arbeit Nein sagen zu können, ohne dass sie dafür bestraft werden. Ausdrücklich setzten wir uns für eine sanktionsfreie, bedarfsorientierte Grundsicherung ein.
Um Menschen einen Zugang zu Erwerbsarbeit zu ermöglichen, setzt sich DIE LINKE für die Schaffung eines Öffentlichen Beschäftigungssektor ein, der sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten soll. Wir sind der Überzeugung, das Menschen ein Recht auf Arbeit haben, die so ausgestaltet sein muss, dass sie nicht krank macht und Menschen mit ihrem Einkommen damit menschenwürdig leben können. Hierfür müssen wir mithelfen, dass die Gewerkschaften wieder mehr Möglichkeiten bekommen, die Interessen der Beschäftigten durchzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Annette Groth