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Hans-Christian Ströbele
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Frage von Matthias B. •

Frage an Hans-Christian Ströbele von Matthias B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Stroebele,

Sie sind Mitglied im Auswärtigen Ausschuss. Vor drei Jahren legte die Historikerkommission des Auswärtigen Ausschusses ihren Abschlussbericht zur NS-Geschichte des Vorgängerministeriums vor. Sie bestätigte darin auch die Bedeutung der Raubkunst-Sammelstelle des AA („Sonderkommando Künsberg“), welche mit 75 Kraftfahren und 25 Sachbearbeitern den Abtransport von Kunstgütern und Archivalien im ns-okkupierten Europa organisierte. Da auf diese Weise mit tatkräftigem Einsatz des AA in der besetzten Sowjetunion mindestens 300 bis 400 Museen vollständig zerstört wurden, bemühen wir uns in Berlin-Charlottenburg seit acht Jahren mit mässige Erfolg um einen öffentlichen, mehrsprachigen Hinweis auf diese unselige Einrichtung des Auswärtigen Amtes.
Folgende Fragen:

- Wie stehen Sie zum Vorschlag eines öffentlichen, mehrsprachigen Hinweiszeichens auf die NS-Geschichte das AA, evtl. als Hörsäule mehrsprachig?

- „Alles menschliche Leben ist Begegnung.“ (Martin Buber): Was halten Sie davon, wenn das Auswärtige Amt die Einladung von 300 bis 400 Gästen aus den GUS-Staaten zum Akt der Einweihung evtl. finanziert?

- Die dt-russ. Kulturbeziehungen sind durchgehend schlecht. Traumata brauchen besondere, neue Erfahrungen, um sie zu überwinden. Sind Sie evtl. bereit, Herr Stroebele, einen russischen Kulturschaffenden zu einem privaten Abendessen bei sich privat zu empfangen, wenn es wie geplant gelingt, viele Gäste zur Einweihung nach Berlin zu holen?

dankbar für Beantwortung,

M. Burchard

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Burchard.

Grundsätzlich unterstütze ich die Errichtung eines öffentlichen Hinweiszeichens auf die NS-Vergangenheit des Auswärtigen Amtes. Dies könnte auch eine Hörsäule sein, wie Sie sie vorschlagen. Auch bin ich dafür, daß das AA sich an einem solchen Projekt beteiligt.
Ich halte aber nichts davon, nun alle Einzelheiten vorab festzulegen. Dies sollte Gesprächen mit dem AA und anderen Interessierten vorbehalten bleiben.
Wenn es zu einem Besuch russischer Kulturschaffender kommt, bin ich auch bereit, einen von ihnen etwa zu einem Essen zu treffen, soweit es terminlich einzurichten ist.

Mit freundlichem Gruß
Ströbele

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Burchard.

Etwas verspätet meine Antwort: Grundsätzlich begrüße ich Ihre Initiative. Ich bin inzwischen im neuen Bundestag überwiegend Mitglied im Rechtssausschuß .
Aber gleichwohl könnte ich mit einem Künstler oder sonstigen für Kunst Engagierten aus Rußland zum Abendessen zusammen kommen, wenn es terminlich irgendwie paßt.

Mit freundlichem Gruß

Ströbele