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Jessica Rosenthal
SPD
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Frage von Martin R. •

Setzen sich die Jusos genug für die Interessen jüngerer Menschen ein?

Sehr geehrte Frau Rosenthal,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort vom 22. April 2024. Überzeugt haben mich Ihre Ausführungen leider nicht. Sie schreiben, dass nach dem Willen der SPD das Rentenniveau auf dem jetzigen Stand festgeschrieben werden solle und es keine Erhöhung des Renteneintrittsalters geben werde. Dies klingt erstmal gut. Wer würde unseren Senioren keine auskömmliche Rente gönnen?! Bei der Finanzierung Ihrer Pläne dominiert jedoch das Prinzip Hoffnung (was passiert z.B., wenn weit weniger Fachkräfte nach Deutschland kommen, als von Ihnen erhofft?). Die Rente mit 63 haben Sie leider nicht erwähnt.

Was aufgrund des demographischen Wandels dagegen sicher kommen wird, ist eine höhere Belastung der jüngeren Generation über Beiträge und Steuern. Darüber hinaus soll noch privat für das Alter vorgesorgt werden.

Wäre es nicht Aufgabe der Jusos, sich auch für die Belange der jüngeren Menschen einzusetzen und solche Punkte anzusprechen?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr R.,

vielen Dank für Ihre Rückfragen zu meiner Antwort auf Ihre letzte Anfrage zur Rente und dem Rentenpaket II. Als SPD ist unser Ziel, nicht nur für die jetzigen Rentnerinnen und Rentner eine gute Absicherung im Alter zu schaffen, sondern auch künftigen Generationen das Versprechen zu geben, dass sie sich im Alter auf eine gute Rente verlassen können.

Damit wir dieses Versprechen halten, brauchen wir genügend Menschen, die bei uns arbeiten. Dazu haben wir mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz bereits den Zugang zu unserem Arbeitsmarkt für Menschen aus dem Ausland deutlich vereinfacht. Das ermöglicht mehr Menschen, bei uns zu arbeiten und damit einerseits den Fachkräftemangel zu beheben und andererseits auch die Rente zu stärken.

Insgesamt ist es entscheidend, dass Arbeit bei uns gut bezahlt wird. Denn höhere Löhne sorgen auch dafür, die Rentenfinanzierung zu sichern. Deswegen haben wir als SPD den Mindestlohn eingeführt, bereits auf 12 Euro erhöht und wollen ihn künftig auf 15 Euro erhöhen. Außerdem setzen wir uns dafür ein, die Zahl der Tarifverträge mit höheren Löhnen und guten Arbeitsbedingungen zu erhöhen. Darüber hinaus wollen wir die betriebliche Altersvorsorge als weitere Säule der Rente weiter stärken, sodass mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern von dieser Form der Absicherung durch ihren Arbeitgeber profitieren.

Abschließend müssen wir auch weiter dafür kämpfen, dass die Sorgearbeit gleichberechtigter zwischen den Geschlechtern aufgeteilt wird. Immer noch stecken vor allem Frauen beruflich zurück, um Kinder oder kranke Angehörige zu pflegen. Mit einer Stärkung der Kinderbetreuung und einer besseren Unterstützung pflegender Angehöriger wollen wir die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. Außerdem muss im Jahr 2024 klar sein, dass Sorgearbeit gleichberechtigt aufgeteilt wird, sodass beide Elternteile Familienverpflichtungen und der beruflichen Karriere gerecht werden können.

All diese Maßnahmen und politischen Richtungsentscheidungen sind nicht Prinzip Hoffnung, sondern konkretes Absichern der Rente gerade und insbesondere der heute jungen Menschen. 

Immer wieder wurde versucht, die gesetzliche Rente abzuschreiben und damit aktiv das Ziel verfolgt, Rentenkürzungen zu erwirken. Keines dieser Szenarien ist eingetreten. Gerade, weil die SPD die Rente sicherte. Alle Menschen – egal, ob jung oder alt – sollen sich auf eine Absicherung im Alter verlassen können. Dafür machen die SPD und ich Politik.

Mit freundlichem Gruß
Jessica Rosenthal

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