Sandra Ahrens
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CDU
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Frage von Sylvia W. •

Frage an Sandra Ahrens von Sylvia W. bezüglich Senioren

Hallo Frau Ahrens,

ich bin Mutter einer 2-Jährigen Tochter und nach 15 Monaten Elternzeit wieder 3/4 in meinen alten Beruf zurückgekehrt. Dies war nur möglich, weil auch mein Partner 3/4 arbeitet, da wir "nur" einen Teilzeitbetreuungsplatz in einer Kita bekommen haben. Die Kita ist eine private Elterninitiative und an Flexibilität nicht zu übertreffen.Das Engagement der Betreuer und Betreuerinnen ist ebenso kaum beschreibbar. Manchmal plagt mich ein schlechtes Gewissen, wenn ich daran denke wie schlecht sie bezahlt werden. Ich hatte dennoch viel mehr Glück als viele andere, bin mir dessen auch bewusst und konnte dennoch nicht völlig frei entscheiden, wie und wann ich in den Beruf zurückkehre. Im nächsten Jahr wird meine Tochter dann in den Kindergarten wechseln und ich mache mir bereits jetzt Sorgen, wie ich das mit meiner Berufstätigkeit vereinbaren soll, da ich ja weder weiß ob, wo und wie flexibel ein Kindergartenplatz sein wird. Ich werde also irgendwann mich und meinen Arbeitgeber vor vollendete Tatsachen stellen müssen.

Wird die CDU in diesem Bereich - auch kurzfristig - Veränderungen herbeiführen? Und wie will die CDU das finanzieren?

Mit freundlichen Grüßen

S. Weinel

Sandra Ahrens
Antwort von
CDU

Liebe Frau Weinel,

sie sprechen mir aus dem Herzen!
Das was Sie beschreiben erleben leider ganz viele Familien aus der Mitte unserer Gesellschaft in Bremen, wie Herr Künzel in seinem Gastkommentar am 3.05.2011 im Weser Kurier ebenfalls bemerkte.
Ich setze mich daher seit Jahren für Verbesserungen in diesem Bereich ein.
Zu den von Ihnen angesprochenen einzelnen Punkten:

Folgende Initiativen, die aber von der derzeitigen Regierung von SPD und Grünen abgelehnt worden sind, habe ich in diesen 4 Jahren eingebracht in die Bürgerschaft und die anderen zuständigen Gremien. Weil sie abgelehnt wurden, finden sich diese im Wahlprogramm der CDU wieder und sollen in den ersten 100 Tagen einer Regierungsbeteiligung konkret angefasst werden:

1. Ausbau der Betreuung für unter 3 jährige
Wir wollen im ersten Schritt ein Angebot für 35% aller Kinder im Alter von unter 3 Jahren schaffen mit einem mindestens 20 stündigen Angebot pro Woche, um Vereinbarkeit von Familie und Beruf überhaupt zu ermöglichen. Es muss eine jährliche Bedarfserhebung bei den Eltern durchgeführt werden, um zu sehen wie viel Plätze fehlen und welche Angebote benötigt werden, nur so geht vernünftige und vorausschauende Planung.
Es ist ein Unding, das Neubaugebiete nicht wirklich in der Planung von Kindergarten oder Krippenplätzen berücksichtigt werden, sondern erst wenn die Kinder tatsächlich beim Einwohnermeldeamt als dort wohnhaft gemeldet worden sind.
Die Behörde hat angegeben, dass die Planung eines neuen Kindergartens/Krippe 1 1/2 bis 2 Jahre Vorlaufzeit braucht.
So laufen Behörden der Entwicklung bewusst hinterher und Leidtragende sind die Eltern und die Kinder.

2. Angebot an die Bedarfe der Familien anpassen und nicht Familie an das Angebot der Kita gerade bei den 3-6 jährigen.

Wir brauchen mehr Ganztagsplätze und flexible Platzsharingangebote (was es in Elternvereinen gibt) auch für 3-6 jährige, um Eltern wirklich zu helfen. Es melden sich immer wieder verzweifelte Eltern bei mir, weil Sie nur Teilzeitplätze mit 5 oder 6 Stunden bekommen im Anschluss an die Krippe (8) Stunden und Ihren Arbeitgeber dann kurzfristig mitteilen müssen, dass Sie leider Ihre Arbeitszeit mind. Für 1 Jahr reduzieren müssen.
Leider sind die Zusagen für Kindergartenplätze zwischen März und Mai ja auch nicht wirklich früh für Arbeitgeber, wenn der 01.08. der Beginn des Kindergartenjahres ist.
Das ganze System der Kindergartenanmeldung muss überarbeitet werden, zumal die Kinder des sog. 4. Quartals immer hinten runter fallen. Von Ihnen erhalten nur 30% tatsächlich nach Vollendung des 3. Lebensjahres einen Kindergartenplatz.
Kindergartenjahr 2011/2012 d.h. Aufnahme im bisherigen System aller bis zum 31.09 geborenen. Diejenigen Kinder die ab dem 1.10 bis zum 31.07.2012 das dritte Lebensjahr vollenden bezeichnet man als sog. 4. Quartalskinder.
Um das Problem zu lösen, hatte ich in der Bürgerschaft einen Antrag gestellt, dass die starren Fristen des Kindergartenjahres flexibilisiert werden. Eine Anmeldung und ein Einstieg in Kindertageseinrichtungen müssen jederzeit auch im Laufe des Jahre möglich sein. Leider wurde dieser Antrag von der derzeitigen Regierung mit der Begründung zu teuer abgelehnt. Jetzt haben wir das ins Wahlprogramm und in das 100 Tageprogramm der CDU aufgenommen. D.h. im Falle einer Regierungsbeteiligung wollen wir das Problem innerhalb von 100 Tagen anpacken und schnellstmöglich lösen.

3. Jedes Kind ist uns gleich viel wert.
Es ist ein Unding, dass Elternvereine die gleiche Qualität für wesentlich weniger Geld leisten müssen. Kosten für das Gehalt der ErzieherInnen werden hier nur zu rund 60% (U3) und zu ca. 80% (3-6) erstattet, so dass viele Elternvereine ihre Kräfte unter Tarif bezahlen müssen. Daher will die CDU freie Träger wie Elternvereine oder Mütterzentren, frei gemeinnützige Träger (wie die ev. Kirche, die kath. Kirche, DRK, Hans-Wendt Stiftung etc.) oder den städtischen Eigenbetrieb Kita Bremen finanziell gleich ausstatten.

4. Wir werden es Eltern erleichtern nicht mehr an den "Toren der Reservate der Nichtzuständigkeit" zwischen Soziales und Bildung zu verzweifeln und wollen die Bereiche Jugend und Bildung im Ressort Bildung bündeln. Das hilft in ganz vielen Bereichen Eltern direkt z. B. im Bereich der Kinder mit zusätzlichem Förderbedarf (die einer Förderung und der Finanzierung derselbigen hinterher laufen müssen), im Bereich der Hortbetreuung/Ganztagsschule und in vielen anderen Bereichen.

Wir müssen Prioritäten setzen und für mich beginnt die frühkindliche Bildung bereits im Kindergarten und in der Krippe. Daher setzt die CDU hier auch einen Schwerpunkt. Wir werden alle Ausgaben auf den Prüfstand stellen und Geld umschichten. Die letzten Berichte des Rechnungshofes haben in vielen Bereichen auch im Sozialhaushalt offengelegt, wo wir zu viel zahlen. Hier gilt es Offenheit und Transparenz herzustellen und alle Ausgaben und vor allem die Qualität der Leistungserbringung zu überprüfen. Es muss klare Kriterien für Qualität geben. Nach diesen Qualitätskriterien müssen Gelder auch neu verteilt werden. Ein Weiter so ohne inhaltliche Überprüfung kann es bei den knappen Bremer Haushsaltsressourcen nicht geben.
Ökobackbuden die für 80.000 Euro auf dem Weihnachtsmarkt aufgestellt werden, damit einige wenige Kindergartengruppen während der 23 Tage ökologisches Backen lernen oder der Umbau der gerade sanierten Brillkreuzung, um Autoverkehr aus der Innenstadt auszusperren, werden dann allerdings der Vergangenheit angehören.

Ich bin mir als Mitglied im Haushalts und Finanzausschuss sicher, dass wir diese zusätzlichen Investitionen hinbekommen können.

Ich hoffe, Sie haben alle Ihre Fragen ausreichend beantwortet gefunden und wünsche Ihnen und Ihrer Familie viel Erfolg bei der Suche nach einem Kindergartenplatz. Wenn Sie Probleme haben sollten, sprechen Sie mich gerne kurzfristig an unter 0173/438 33 33. Vielleicht kann ich Ihnen noch hilfreiche Kontakte vermitteln, denn als Bremerin und berufstätige Mutter kenne ich Ihre Probleme sehr gut.

Viel Erfolg

Sandra Ahrens
Weitere Informationen über mich finden Sie unter:

http://www.facebook.com/sandra.ahrens

https://www.xing.com/profile/Sandra_Ahrens2

Das Wahlprogramm der CDU finden Sie unter:
http://www.cdu-bremen.de/userfiles/file/CDU_Wahlprogramm_2011.pdf

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