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Svenja Stadler
SPD
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Frage von Dimitri P. •

Frage an Svenja Stadler von Dimitri P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Stadler,

es geht um den folgenden Tweet (1) eines Danny Hollek, der als freier Mitarbeiter beim WDR tätig ist.

Was würden Sie aus Ihrer Sicht sagen? Ist das noch Meinungsfreiheit oder ist das schon Hassrede und wie begründen Sie Ihre Entscheidung?
Diesem Tweet vorausgegangen ist ein zutiefst geschmackloses Video des WDR, welches eine öffentlich-rechtliche Hetze gegen Alte durch den Einsatz von Kindern wegen CO2 zeigt.(2)
Genau das Gleiche gilt auch für die FFF-Bewegung. Diese hat auch ein sehr makaberen Tweet hinterlassen. (3)

Wenn es Hassrede ist, mit welchen Konsequenzen kann ich, als besorgter Bürger, rechnen? Wird die SPD sich davon distanzieren. Werden Sie die Freistellung des Herrn Hollek fordern oder des WDR Intendanten Herrn Buhrow. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass Twitter, die Kanäle von Herrn Hollek und der FFF-Bewegung sperrt. Oder werden Sie einfach so tun als, ob nichts wäre und einen Mantel des Schweigens über das Thema legen.

(1) https://i.imgur.com/hkGSszH.png

(2) https://www.youtube.com/watch?v=er4M785oMzo&feature=emb_title

(3) https://twitter.com/FridayForFuture/status/1209036827212025856

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

Dimitri Paderow

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr P.,

herzlichen Dank für Ihre Frage zur Debatte um das Lied des WDR. Ich sehe das so: Der WDR hat ein Lied gemacht, in dem eine fiktive (!) Oma „Umweltsau“ genannt wird, die am Schluss des Liedes nach einer Verhaltensänderung zudem „doch keine Umweltsau“ ist. Damit hat der WDR weder eine bestimmte, real existierende Person noch eine gesamte Generation beleidigt, sondern den in der Klimakrise aufscheinenden Generationenkonflikt – heutige Generationen leben aufgrund einer nicht nachhaltigen Existenz „auf Kosten“ der zukünftigen Generationen – satirisch überspitzt. Von einer „öffentlich-rechtliche Hetze gegen Alte“ kann für mich keine Rede sein. Grundsätzlich halte ich es in einem freiheitlich-demokratischen Staat für unabdingbar, dass im öffentlichen Rundfunk ein breites Maß an politischen Meinungen äußerbar ist, die nicht immer allen gefallen – an beiden Enden des politischen Spektrums und mit klaren Begrenzungen, die dort sind, wo Individuen beleidigt oder menschenverachtende Inhalte geäußert werden. Alles andere sind gleichschalterische Forderungen.

Der Tweet des freien WDR-Mitarbeiters ist über einen privaten Twitter-Account ohne Verbindung zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk abgesetzt worden und in Analogie zum Lied des WDR – keine real existierende Person wird individuell beleidigt bzw. verleumdet – von der Meinungsfreiheit gedeckt Gerne lade ich Sie in mein Wahlkreisbüro in Seevetal ein, um Angelegenheiten rund um Ihre Fragen vertiefend zu besprechen.

Mit freundlichen Grüßen,
Svenja Stadler

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