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Andreas Lichert
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Frage von Christoph M. •

Welche Ziele würden Sie als Bundestagsabgeordneter für die Landwirtschaft in Ihrem Wahlkreis verfolgen?

Welche bundespolitischen Ansätze sehen Sie für eine Entwicklung der Landwirtschaft zu größerer Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit, sowie zur Anpassung an den Klimawandel? Wie werden Sie die Anliegen Wetterauer Landwirte politisch vertreten?

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Antwort von
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Da ich zugegebenermaßen kein Experte für Landwirtschaft bin, muss ich bei meiner Antwort eher grundsätzlich werden.

Vor allem müssen die wirklichen Experten für Landwirtschaft, nämlich die Landwirte selbst, endlich wieder mehr Wertschätzung erfahren und Gehör finden. Die Aktion "grüne Kreuze" wurde oft von Plakaten begleitet: "Redet mit uns, nicht über uns!" und das halte ich für ganz wichtig.

Im Moment wirkt die allgemeine Debatte so, als würden linksgrüne Städter den Landwirten erklären wollen, wie es geht. Und genau das geht gar NICHT!

In Sachen Umweltverträglichkeit der Landwirtschaft ist schon viel passiert und ich bin sicher, dass die allermeisten Landwirt das allergrößte Interesse an einer langfristigen und nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer Flächen und Tierbestände haben. Bauern sind weder Umweltvergifter noch Tierquäler, auch wenn es in Einzelfällen anders sein mag.

Gerade beim Tierschutz wurden in der Vergangenheit auch einfach Fehlentscheidungen getroffen. Die Hygienestandards und Anforderungen an Schlachtungen wurden so hochgeschraubt, dass nur noch relativ wenige große Schlachthöfe diese erfüllen. Das ist schlecht für die Arbeitnehmer (siehe gesetzliche Neuregelungen wg. Tönnies et al.) und die Tiere, die dadurch oft lange Tiertransporte durchlaufen müssen.

Wer mehr Öko- und tierfreundliche Landwirtschaft will, muss vor allem bereit sein, mehr Geld auszugeben. Im europäischen Vergleich zahlen die Deutschen relativ wenig für Lebensmittel und das hat bei zu vielen die Maßstäbe verschoben.

Wichtig finde ich, dass Verbraucher auch bewusst regional und saisonal einkaufen.
Ich finde es reichlich pervers, wenn Äpfel aus Neuseeland, also vom anderen Ende der Welt, billiger sind als deutsche Äpfel. Da muss der Kunde mit einer Entscheidung für den (teureren) deutschen Apfel ausschlaggebend sein.

Ich will "bewussten Konsum". Das heißt, die Kunden sollen auch ein bisschen Gedanken machen, was ihre Konsumentscheidungen bedeuten - für sie selbst, für die Natur oder auch die Bevölkerung in den Herkunftsländern. Aber diese Sensibilität für Umwelt- oder Tierschutzfragen kann und darf man nicht verordnen, befehlen oder gar mit irgendwelchen Verboten belegen.
Nur die freie Entscheidung im Rahmen des Erlaubten ist auch eine gute Entscheidung, weil sie sonst nur eine Reaktion auf Zwang ist und nicht besserer Erkenntnis entspringt.

Und wir dürfen nicht vergessen, dass es in Deutschland den größte Niedriglohnsektor Europas gibt, die Politik keine Gelegenheit auslässt, Wohnen und Energie zu verteuern, und jetzt auch die Inflation als versteckte Steuer in den Verbraucherpreisen sichtbar wird. Das bedeutet, dass viele Familien überhaupt keine Chance haben, sich FÜR teurere und nachhaltigere Lebensmittel zu entscheiden, weil sie es sich schlicht nicht leisten können. 

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